Am 23.07.25 erschien in der „HNA“ ein Bericht unter dem Titel „Nachwuchs fehlt: Floristen stecken tief in der Krise“. Dieser Bericht sorgt leider für gewisse Verunsicherungen in den Reihen unserer Mitglieder und auf Arbeitgeberseite. Richtig ist, dass viele Blumenfachgeschäfte in den letzten Jahren geschlossen haben (i.d.R. aus Altersgründen und wegen Schließung ohne Nachfolger/in) und dadurch natürlich auch der FDF Mitglieder verloren hat. Ob es in den vergangenen 10 Jahren nun 10%, 20% oder gar 40% waren, lassen wir dahingestellt, denn dieses Schicksaal tragen leider fast alle Verbände in der Grünen Branche. Richtig ist auch, dass die Gewerkschaft IG BAU momentan ihre sehr populistischen Forderungen hinsichtlich der ab September 2025 beginnenden Verhandlungen zu einem neuen Rahmentarifvertrag (Arbeitstage, Urlaub, Kündigungsfristen, Zuschläge etc.) veröffentlicht und bewirbt. Hierbei handelt es sich um das obligatorische „Säbelrasseln“ einer Gewerkschaft vor Tarifverhandlungen – dies war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Dieses Verhalten liegt in der DNA einer Gewerkschaft. Auch dass die IG BAU dabei häufig weit über das Ziel hinausschießt ist nichts Neues, denn die Gewerkschaft „muss“ natürlich in ihren Reihen Stimmung gegen die Arbeitgeber und den Arbeitgeberverband (FDF) machen – um ihren eigenen, beitragszahlenden Gewerkschaftsmitgliedern etwas zu bieten. Lassen Sie sich als Arbeitgeber dadurch nicht ins Bockshorn jagen. Forderungen sind keine Verhandlungsergebnisse und der Gewerkschaft ist es noch nie gelungen, ihre Forderungen in Verhandlungen 1:1 durchzusetzen. Wir im FDF NRW-Saar wissen genau um die aktuelle Situation und Herausforderungen in unseren Mitgliedsbetrieben – und um den Fachkräftemangel. Bedingungen, die eine unverantwortliche Verschlechterung für unsere Mitgliedbetriebe und vor allem auch für die Inhaberinnen und Inhaber persönlich bedeuten, werden wir jedoch nicht mittragen! Die bevorstehenden Verhandlungen werden schwierig, intensiv und vermutlich langwierig. Wer den Bericht in der „HNA“ aufmerksam gelesen hat, konnte zur Kenntnis nehmen, „dass die Ideen [der IG BAU] beim FDF auf starken Widerstand stoßen“. Wir appellieren an dieser Stelle nochmals an die IG BAU, sich nicht vor den Realitäten zu verschließen und in faire, konstruktive, zeitgemäße und pragmatische Verhandlungen einzusteigen, die der aktuellen Situation in den Unternehmen und den erheblichen Herausforderungen durch den Strukturwandel gerecht werden. Wir sind davon überzeugt, dass dies gerade auch im Interesse eines jeden Arbeitnehmers ist, der seinen Job gerne zu tarifvertraglichen Bedingungen macht und ihn auch noch langfristig gerne machen möchte.