Ein vielseitiger Kreativberuf par excellence

Der Beruf  Florist/in hat sich aus der bis in das Altertum zurückreichenden Kunst des Blumenbindens entwickelt. Die typischen Betriebsstätten der Floristen sind heute die Floristik-Fachgeschäfte.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts lagen die Fertigung und der Verkauf binderischer Erzeugnisse aller Art aus Blüten und Naturgrün sowie der Handel mit Blumen und Pflanzen überwiegend in Händen der Gartenbaubetriebe. Erst als diese mit der Ausweitung der Städte vor die Tore verdrängt wurden, entstanden die Blumengeschäfte, anfangs meist noch in wirtschaftlicher Bindung an die Produktionsstätten, dann aber zunehmend als selbständige Gewerbebetriebe des Einzelhandels.

Der Florist ist nicht nur Einzelhändler. Seine Berufstätigkeit erhält ihr eigenes Gepräge dadurch, dass er es überwiegend mit lebendem Werkstoff, Blumen und anderen Pflanzen zu tun hat, die einer gewissenhaften Pflege und Versorgung bedürfen. Seine Arbeit vollzieht sich nicht nur im Verkaufsraum, Büro und Lager, sondern vorwiegend im Werkraum. Ein besonderes Schwergewicht seiner Aufgaben liegt in der Fertigung der zum Verkauf kommenden Werkstücke und im Gestalten von Blumenschmuck innerhalb und außerhalb des Betriebes. Das Binden von Sträußen, das Fertigen von Girlanden, Kränzen und anderen Formbindereien, das Anordnen von Schnittblumen in Vasen, das fachgerechte Bepflanzen von Gefäßen usw. erfordern geschulten Geschmack, Einfühlung in die Wünsche der Kunden und vor allem sichere Beherrschung der verschiedenen Arbeitstechniken.

Fast alle Floristfachgeschäfte führen heute – neben Blumen und Floristik – auch ein mehr oder weniger umfangreiches Sortiment von Gefäßen (Vasen, Schalen, Körbe usw.) aus Keramik, Glas, Metall oder anderen Werkstoffen sowie Dekorationsartikel und Hilfsmittel für die häusliche Blumenpflege. Viele haben eine kunstgewerbliche Abteilung angegliedert.

Der eigentliche Einkauf ist der Regel der Geschäftsleitung vorbehalten. Die Eigenheit der Branche erfordert hierbei viel Sachkenntnis und Erfahrung. Die Einkaufsdispositionen sind nicht nur in besonderem Maße von den Jahreszeiten und der zum Teil begrenzten Haltbarkeit der Waren abhängig, sondern werden auch durch die verschiedenen Festtage des Jahres (Valentinstag, Muttertag, Ostern, Weihnachten und Advent, Totengedenktage usw.) bestimmt.

Die vielfältigen beruflichen Aufgaben entsprechen ebenso wie die Verkaufstätigkeit im Geschäft die sachkundige Bedienung und fachliche Beratung der Kunden in vielerlei Hinsicht denen der kaufmännischen Bereich des Einzelhandels. Das trifft auch auf die mit dem Verkauf zusammenhängenden Verwaltungsarbeiten zu, z.B. Preisberechnung Preisauszeichnung, Ausstellen von Rechnungen, Zahlungsverkehr, Warenzustellung, Terminüberwachung sowie die Erledigung der sonstigen im täglichen Geschäftsgang anfallenden Ordnungs- und Schreibarbeiten. Eine Besonderheit der Branche stellt die Annahme sowie Weiterleitung von Aufträgen für die Blumenspendenvermittlung (Fleurop) mit ihren weltweiten Verbindungen dar. Hierzu bedient man sich moderner Techniken.

Der Beruf des Floristen ist vielseitig und abwechslungsreich, denn in ihm verbinden sich kaufmännische, gärtnerische, handwerkliche und künstlerisch-gestalterische Aufgaben. Für eine erfolgreiche Ausbildung sollten voll ausreichende Kenntnisse in Rechnen und Deutsch vorhanden sein. Junge Menschen, die Liebe zu Blumen und Pflanzen, Sinn für Harmonie von Farben und Formen und Freude an gestaltender Tätigkeit haben, werden als Floristen berufliche Erfüllung finden.

Die betriebliche Ausbildung während der dreijährigen Lehrzeit wird durch den Fachunterricht der berufsbegleitenden Berufkollegs unterstützt. Der Vertiefung der fachlichen Ausbildung dienen zahlreiche Demonstrationsvorträge, Trendschulungen und spezielle Schulungslehrgänge des Fachverbandes Deutscher Floristen. Nach dem Berufsabschluss vor der zuständigen Industrie- und Handelskammer stehen dem Floristen zur Fort- und Weiterbildung ein umfangreiches Angebot an Fachlehrgängen und Arbeitsgemeinschaften junger Floristen zur Verfügung.

Der Florist hat die Möglichkeit, nach Erfüllung bestimmter Voraussetzungen die Meisterprüfung abzulegen. Der Vorbereitung dienen Lehrgänge der Industrie- und Handelskammern und der Berufsorganisationen der Floristen. Eine Meisterausbildung ist in der Branche eine hoch anerkannte Qualifikation.